22.05.2024

Aus der Forschung: Eine klare Detektion beim RTC im Leistungssport

Aus der Forschung: Eine klare Detektion beim RTC im Leistungssport

Mit einem neuen Forschungsprojekt will der KINIOS-Partner, die Sportklinik Halle, gemeinsam mit der Charité Berlin, der TU Merseburg, der MLU Halle und dem Forschungsbetrieb Gampt, ein neues Diagnosegerät entwickeln. Dieses Gerät nutzt nicht-invasive Biomarker und Ultraschall, um den Zustand nach einer Kreuzband-Ruptur in wenigen Sekunden zu messen. Ziel ist es, die Verletzungsquote bei der Rückkehr in den Leistungssport zu senken.

Das MUSKEL-Projekt:
  • Problemstellung: Hohe Raten an Kreuzband-Rerupturen trotz bestandener RTC-Tests werfen Fragen zur Validität der bestehenden Verfahren auf
  • Forschungsthema: Multiparametrische Skelettmuskelfunktionsdiagnostik (MUSKEL) mittels Ultraschall, EMG und Elastographie
  • Projektstart: 1. Juli 2024
  • Projektdauer: 2,5 Jahre
Innovative Zutaten:
  • Biomarker für eine klare Detektion (Sportklinik Halle und MLU Halle): Dr. Thomas Bartels, Dr. Kay Brehme, Dr. Martin Pyschik und M. Sc. Stefan Pröger haben in Zusammenarbeit mit dem Labor für experimentelle Orthopädie und Sportmedizin der MLU Halle in der EMG-Analyse einzelner motorischer Einheiten im Skelettmuskel neuromuskuläre Marker gefunden, die den Funktionszustand nach einer Kreuzband-Ruptur besser beurteilen können (> hier geht‘s zur Studie).
  • Hochfrequenter Ultraschall (Charité Berlin, Gampt und TU Merseburg): Die Charité Berlin besitzt ein Patent zur zeitaufgelösten Messung der Kontraktionsgeschwindigkeit des Herzmuskels durch hochfrequenten Ultraschall und arbeitet eng mit der Firma Gampt und der TH Merseburg zusammen.

Ziel des Projektes: Die Entwicklung eines nicht-invasiven Diagnosegeräts zur bildgestützten Erfassung der Struktur-Funktionsdynamik der Skelettmuskulatur. Dieses vollintegrierte, multimodale Gerät soll ermöglichen, die Aktivierung der gelenkführenden Muskel präzise, quantitativ und schonend zu charakterisieren, und so die Rate an Kreuzband-Rerupturen nach Wiedereinstieg in den Sport deutlich reduzieren.

Zentrale Inhalte:
  • Zeitlich-räumlich aufgelöste Analyse der Muskelaktivierung (HD-SEMG) innerhalb klinischer Tests
  • Entwicklung eines nicht-invasiven Biomarkers zur Einschätzung der Funktionsfähigkeit der Skelettmuskulatur und deren Einschränkungen infolge von Krankheitsprozessen im myofaszialen Gewebe und den zugehörigen Gelenken
  • Aufzeichnung von Serien-Elastogrammen von Muskeln bei Belastungsänderung mittels innovativer zeitharmonischer Elastographie (THE)
  • Dynamische Messung der gewebespezifischen Dämpfung und Rückstreuung durch quantitativen Ultraschall (QUS)

Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Wir wünschen dem Forschungsteam viel Erfolg dabei, mehr für die Orthopädie in Deutschland zu bewegen!